Das erste Grün des Jahres

Pflanze des Monats Januar

Der Blühbeginn der Haselnuss markiert den Beginn des Vorfrühlings. Doch sollten wir noch nicht erwarten, dass dieses auch dem Wettergott bekannt ist. Januar ist schon sehr früh für die Haselnuss aber obwohl sie in 2018 schon früh und reichlich geblüht hat stehen jetzt viele Haselbüsche wieder in Blüte. Schaut Euch um das erste hatte Grün des Jahres ist überall zu finden. 

Ich freue mich über dieses erste Grün, welches Allergiker schon jetzt wieder zu Taschentuch und Spray greifen läßt. Die Haselnuss ist ein heimischer Baum, der schon vor tausenden von Jahren unseren Altvorderen wertvolle Winternahrung bescherte. Die Samen, also die Haselnüsse, lassen sich in ihrer hölzernen Verpackung wunderbar lagern und werden auch nicht schrumpelig oder vertrocknen. Und auch wenn die Schale vielleicht aussen Schimmel angesetzt hat, heißt das noch lange nicht, dass auch die in ihr ruhende Nuss vom Schimmel befallen ist. Wir würden heute solche Nüssen entsorgen, weil ja auch beim Öffnen die Schimmelsporen auf die Nuss übertragen wird aber so zimperlich konnten unsere Vorfahren nicht sein.

Die Nuss selber trägt wertvolle Öle und Spurenelemente, die für unserer Ernährung wichtig sind. Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren machen die Nuss zu einem Powerpack an Kalorien aber trotzdem ist sie sehr gesund, denn gerade im Winter benötigen wir Vitamin E was bekanntlich ein fettlösliches Vitamin ist und die Haselnuss liefert zum Fett auch gleich ein gutes Mass an Vitamin E mit. Auch Vitamin B ist enthalten. Ausserdem bietet die Nuss Magnesium, Zink, Kalzium, Phosphor und Eisen für unsere Zellernährung. 

Die Haselnuss begleitet den Menschen schon seit der Steinzeit, was Grabfunde belegen und viele Gebrauchsgegenstände aber auch okkulte Gegenstände wurden aus den Holz der Hasel hergestellt. 

Das sie wasseraffin ist und sie selbst bei großer Trockenheit noch Wasser aus dem Boden ziehen kann, werden Wünschelruten aus dem jungen Holz geschnitten. Aber auch für Zauberstäbe soll man einen Haselnusszweig nehmen. 

Gerichtsstäbe und Stecken zum Abstecken von Geländen wurden früher aus der Hasel gefertigt. 

Zum Versorgergarten eines Hause oder eines Hofes gehörten natürlich auch die Haselnusssträucher. Lieferten sie doch wertvolle Nahrung aber sie sollten auch zum Schutz gegen böse Geister und Hexen in der Nähe des Hauseinganges gepflanzt werden. 

In der Volksheilkunde können wir die Blätter und eine Abkochung der Rinde junger Zweige gegen Hämorrhoiden nutzen oder zur Reinigung kleiner Verletzungen. Als kosmetische Anwendung auch gegen Akne oder offene, fette Poren können wir daraus ein Gesichtstonikum herstellen.

Innerlich kann ein Tee aus den Blättern zur Darmreinigung und  gegen Darmentzündungen eingesetzt werden.

Das Deutsche Arzneimittelbuch hat sie nicht monographiert und sicherlich steht auch der Ernährungsvorteil bei der Haselnuss im Vordergrund.